Pressemitteilung 4. Juni 2019

Preisverleihung des 19. Nippon Connection Filmfestivals

Emotionale Preisverleihung / Neuer Rekord mit über 17.000 Besucher*innen

 

Nach sechs Tagen und zahlreichen ausverkauften Vorstellungen endete am 2. Juni 2019 das 19. Japanische Filmfestival Nippon Connection mit einem Rekord von über 17.000 Besucher*innen. An sieben Veranstaltungsorten in Frankfurt am Main wurden rund 100 Kurz- und Langfilme aus Japan gezeigt sowie ein Rahmenprogramm mit mehr als 50 Veranstaltungen angeboten. Dazu waren über 70 Filmschaffende und Künstler aus Japan angereist, um ihre Werke dem Publikum persönlich vorzustellen.

Mit einer emotionalen Preisverleihung wurde der Abschluss des Festivals im Künstlerhaus Mousonturm gefeiert. Dabei wurde der Nippon Honor Award an den Regisseur und Schauspieler Shinya Tsukamoto überreicht. In einer ergreifenden Laudatio würdigte Buchautor Tom Mes das Schaffen des Ausnahmekünstlers. Der undotierte Ehrenpreis wurde zum fünften Mal vergeben und würdigt Personen, die sich in besonderer Weise um den japanischen Film verdient gemacht haben. Während des Nippon Connection Festivals waren Tsukamotos Filme Killing, Tetsuo: The Iron Man und Tokyo Fist zu sehen.

Der Publikumspreis Nippon Cinema Award ging in diesem Jahr an Fly Me To The Saitama von Hideki Takeuchi. Die temporeich inszenierte Komödie avancierte schon in Japan zum Publikumshit und konnte nun auch das Frankfurter Publikum überzeugen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde zum 15. Mal vom Bankhaus Metzler aus Frankfurt am Main gestiftet. Dessen Vertreter Gerhard Wiesheu gab bei der Preisverleihung schon seine Unterstützung für das nächste Jahr bekannt.

Für die Preise in der Sektion Nippon Visions standen dieses Jahr erstmals ausschließlich Spielfilme zur Auswahl. Mit dem Nippon Visions Jury Award wurde Sea von Kensei Takahashi ausgezeichnet. In seinem Debütfilm behandelt der Regisseur die komplexe Frage von Schuld und Sühne: Hiroshi bezeugt als Jugendlicher die Vergewaltigung einer Klassenkameradin. Jahre später konfrontiert er die Täter mit ihrem Verbrechen. Der Gewinnerfilm wurde von einer international besetzten Jury ausgewählt: Katja Wiederspahn (Programmkoordinatorin der Viennale), Tetsuya Shibutani (Filmwissenschaftler) und Eric Nyari (Produzent). In ihrer Begründung lobte die Jury vor allem die Risikobereitschaft des Regisseurs und das technische Können. Sichtlich gerührt nahm Regisseur Kensei Takahashi den Preis gemeinsam mit seinen beiden Produzenten Yoshiki Natori und Taichi Tamura entgegen. Der Preis, eine Untertitelung für den nächsten Film, wird von der Japan Visualmedia Translation Academy (JVTA) aus Tokio gestiftet.

Eine lobende Erwähnung vergab die Jury an Blue Hour von Yuko Hakota und betonte die starken Frauenfiguren, die im Film gezeigt werden sowie das darstellerische Können der Schauspielerinnen.

Der Nippon Visions Audience Award ging an Melancholic von Seiji Tanaka. Der vom Japanischen Kultur- und Sprachzentrum e.V. in Frankfurt am Main gestiftete Publikumspreis ist mit 1.000 Euro dotiert. Tanaka bedauerte sein unpassendes Outfit, bei der großen Auswahl an guten Filmen in der Sektion rechnete er nicht damit, selbst auf der Bühne zu stehen. Er dankte ganz besonders den Zuschauern für ihre interessierten Fragen nach seinem Film.

Der von Nikon gestiftete und mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis Nippon Docs Award wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen und ging an Sending Off von Ian Thomas Ash. Für den in Japan lebenden US-Amerikaner ist es bereits der dritte Preis, den er bei Nippon Connection erhält. In seinem neuesten Dokumentarfilm begleitet er eine Gruppe von Ärzten, die medizinische Sterbebegleitung im ländlichen Japan leistet. Er dankte den Ärzten sowie den Patienten, die ihm erlaubten, sie in ihrer schwersten Zeit zu filmen.

Nach der Preisverleihung wurde der Abschlussfilm Ramen Shop von Eric Khoo gezeigt, der ab dem 6. Juni offiziell in den deutschen Kinos startet.

Weitere Filme des Festivals werden im Rahmen des Schwerpunkts Outlaws und Außenseiter in den nächsten Monaten im Rhein-Main-Gebiet zu sehen sein. Die Termine werden auf der Festivalwebsite bekannt gegeben: NipponConnection.com

Das Datum für das 20. Nippon Connection Filmfestival steht bereits fest: Vom 9. bis zum 14. Juni 2020 werden das Künstlerhaus Mousonturm und das Theater Willy Praml in der Naxoshalle wieder zum Zentrum für japanische (Film-)Kultur.

Der Veranstalter

Das Japanische Filmfestival Nippon Connection wird in überwiegend ehrenamtlicher Arbeit vom über 70-köpfigen Team des gemeinnützigen Vereins Nippon Connection e.V. organisiert. Es steht unter der Schirmherrschaft von Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, sowie dem Generalkonsulat von Japan in Frankfurt am Main.